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25.06.2025 – 24.10.2025

Doppelausstellung: „Iselaquarelle & Radierungen“ – Hannelore Nenning; „Die Isel – Osttirols mächtiger Gletscherfluss“ – Nationalpark Hohe Tauern

Noch bis Ende Oktober kann man im Nationalparkhaus in Matrei/Osttirol die Sonderkunstausstellung zur Isel betrachten.

Die Lienz geborene Künstlerin zeigt in der Sonderausstellung in Matrei ihren Heimatfluss. Hannelore Nenning widmet ihre künstlerische Arbeit allerdings mit besonderer Intensität den Fließgewässern, den lebendigen Adern unserer Landschaft. Dabei interessiert sie nicht das Wasser als nutzbare Ressource, sondern als empfindlicher Lebensraum, dessen Eigenart und Vielfalt sichtbar gemacht werden soll. Ihre Bilder zeigen die Bewegung des Wassers in all ihren Nuancen – das Glitzern im Sonnenlicht, das Strömen über Steine, das Spiel mit Pflanzen am Ufer und die Kraft, die uns das Wasser spendet wird auch in ihren Werken verwirklicht. Gleichzeitig machen sie auch deutlich, dass natürliche Fließgewässer mittlerweile eine Seltenheit sind – vor allem auf Grund von Regulierungen, Verbauungen, etc.

Nenning versteht ihre Kunst nicht nur als ästhetische Darstellung, sondern auch als stillen Widerstand und als Appell. Indem sie die Schönheit und Verletzlichkeit der Gewässer sichtbar macht, lädt sie dazu ein, die Flüsse und Bäche als eigenständige Lebensräume zu begreifen, die Schutz und Respekt verdienen. So entsteht ein Zusammenspiel von künstlerischer Sensibilität und ökologischer Verantwortung, das weit über das reine Betrachten hinauswirkt.

Machen Sie sich selbst ein Bild und besuchen Sie noch bis Ende Oktober die Ausstellung im Nationalparkhaus in Matrei.

Isel – Osttirols mächtiger Gletscherfluss

Die Isel mit ihren zahlreichen Zubringern war für Osttirol seit jeher von zentraler Bedeutung – nicht nur als prägender Naturraum, sondern auch als Motor für den Schutzgedanken, der schließlich zur Gründung des Nationalparks Hohe Tauern führte. In den 1980er-Jahren stand sie sogar im Zentrum heftiger Debatten: 1986 war geplant, im Kalser Dorfertal einen  roßspeicher zu errichten und das Wasser der Isel im Umbaltal durch eine Hochfassung abzuleiten.

Heute ist nicht nur der Nationalpark Wirklichkeit geworden, sondern die Isel gilt als international anerkannter „Naturschatz“, Natura-2000-Gebiet und wertvoller Erlebnisraum. Sie entspringt am Umbalkees auf etwa 2.450 Metern Seehöhe, fließt rund 58 Kilometer durch Osttirol und mündet schließlich bei Lienz in die Drau. Ihr Einzugsgebiet umfasst etwa 1.200 km², und an heißen Sommertagen führt sie teilweise bis zu dreimal mehr Wasser als die Drau selbst.

Wer heute die Isel aufsucht, begegnet ihr auf vielfältige Weise: als Kanufahrer im Wildwasser, als Wanderer entlang ihrer Ufer, als Spaziergänger, Radfahrer oder Badegast. So zeigt sich eindrucksvoll, wie naturbelassene Flüsse nicht nur wertvolle Lebensräume sind, sondern auch hoch geschätzte Erholungs- und Erfahrungsräume. Die Sonderausstellung widmet sich dieser Vielfalt – von den ökologischen Besonderheiten im und am Fluss bis hin zu den Erlebnissen, die die Isel für Mensch und Natur gleichermaßen bereithält.