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Veröffentlicht am:

27.02.2025
Miteinander

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Gedicht „die Isel“

eingereicht von Wanda Furtschegger

Blick von einer Brücke auf den Fluss Isel und die Stadt Lienz mit Bergen im Hintergrund

Niemand wird mich je so gut kennen, wie mein Heimatfluss.

Wann immer ich in all den Jahren die Brücke zwischen Iselturm und Iselquai überquert habe, hieß er mich willkommen und hörte mir geduldig zu, was ich ihm zu erzählen hatte.
War ich traurig, löste er meinen Schmerz, war ich fröhlich, klang sein Rauschen munter, als fühle er mit mir.
Menschen kamen und gingen in meinem Leben, er aber blieb und erfreute mich zu jeder Jahreszeit.
Es war mir, als verwandle er sich eigens für mich, als wolle er mich immer wieder überraschen. Die Zeit scheint an ihm spurlos vorüber zu gehen, ohne ihn altern oder müde und kraftlos werden zu lassen.

Der Fluss wird mir weiterhin zur Seite stehen und für mich da sein, wann immer ich ihn brauche. Bevor ich ihn jedoch einmal verlasse, weil mir gar keine andere Wahl bleibt, wird er all meine Gedanken in sich aufnehmen und an jede seiner Wellen weitergeben. Auf diese Weise wird etwas von mir bestehen bleiben, solange es den Fluss gibt.